Common Reporting Liquiditätsbericht. Unter Common Reporting (CoRep) werden die Meldewesenvorschriften
zusammengefasst, die auf Basis der Capital Requirement Regulation und diverser Durchführungsverordnungen an die
europäische Bankenaufsicht zu melden sind. Innerhalb des CoRep betreffen 11.302 Datenfelder die Liquiditätssituation einer
Bank und werden von Colibri für die Erstellung eines CoRep-Liquiditätsberichtes genutzt. Der Colibri Report kann auch für die
MaRisk Erfüllung eingesetzt werden.
Colibri-Plus visualisiert die Liquiditätsübersichten, prognostiziert die LCR und ermöglicht ein Stresstesting welches die erweiterten Anforderungen der MaRisk Novelle 2017 erfüllt (Überlebenshorizont und Asset Encumbrance Simulation). Zusätzlich stellt Ihnen der BVR ein Hilfstool für das einfache Verrechnungssystem gemäß BTR 3.1 [5] zur Verfügung. In Kombination mit der bisherigen LCR-Berichterstattung und qualitativen Analysen (z.B. untertägiges Liquiditätsrisiko) sind Sie im Zahlungsunfähigkeitsrisiko prüfungssicher aufgestellt. Sofern für Ihr Haus notwendig, unterstützt Sie zusätzlich Colibri-Top im Reporting und der Prognose von Refinanzierungspositionen (BT 3.2[2] MaRisk).
1. Der Vorstand möchte vor den SREP-Gesprächen wissen, mit welchen Auffälligkeiten die Bankenaufsicht ihn ggf. konfrontieren wird. 2. Die Meldedaten zum Liquiditätsrisiko sind seit 2013 um 4983% gestiegen. Diese Detailtiefe ermöglicht viele betriebswirtschaftlich sinnvolle Auswertungen |
Eine einheitliche Datenbasis von Meldewesen und Controlling ist das Ziel in der genFG, welches über das Projekt “Erweiterte Gesamtbanksteuerungsplattform (EGP)” auch angestrebt wird. Da die Aufsicht aber schon jetzt diese Konsistenz fordert und die Liqui-Meldewesendaten einen sehr guten Einblick in die Liquiditätsrisikosituation gewähren, sollten diese Daten auch im Risikocontrolling genutzt werden: MaRisk AT 4.3.4 [4]: Der Abgleich und die Plausibilisierung der Risikodaten sind z. B. mit Daten aus dem Rechnungswesen und ggf. dem Meldewesen vorzunehmen. DVO 2017/2114 (C 66.00 Zeile 1270): Meldedaten “… unter der für das Liquiditätsmanagement des meldenden Instituts zugrunde gelegten Prämisse…” |
Datenintegration ist das Ziel. Aktuell ist es unseres Erachtens jedoch dringender die umfangreichen Liqui-Meldewesendaten in die Banksteuerung zu integrieren, um den aufsichtlichen Blick auf die Liquiditätssituation nachvollziehen zu können. Mit der Version 6.4 werden Meldewesendaten auch in VR-Control für das Stresstesting zur Verfügung stehen (Projekt “Integrierte Planung”). Bis dahin können die Eigenkapitaleffekte der Liqui-Stresstests mit Colibri-Profi analyisert werden. Die Liqui-Effekte der Eigenkapitalstresstests (“schwerer konj. Abschwung”) sollten in Expertenworkshops hinsichtlich ihrer Liquiditätswirkung qualitativ gewürdigt werden. |
Liquiditätsrisikocontrolling soll den Handlungsspielraum für eine ertragsorientierte Banksteuerung sichern. Im einlagenstarken Genossenschaftssektor geht es daher in erster Linie um die Erfüllung von MaRisk-Anforderungen und der Sprachfähigkeit im Aufsichtsgespräch. Colibri erfüllt die MaRisk-Anforderungen an das Stresstesting und nivelliert den Informationsvorsprung der Bankenaufsicht durch das CoRep-Meldewesen. Ein Steuerungsimpuls entsteht, wenn der ÜLH im Bau-Szenario unter 90 Tage fällt. In diesem Fall reicht eine quartalsmäßige Berechnung der Liquiditätsübersicht nicht aus. Ein echter Handlungsbedarf besteht, wenn der ÜLH im kombinierten Stress unter 30 Tage fällt. In diesem Fall würde das LCR Modell als Steuerungsgröße versagen, da innerhalb der 30 Tage bereits ein Mittelabfluss das vorhandene LDP übersteigt. Die LCR erkennt Fristeninkongruenzen innerhalb der kommenden 30 Tage nicht. Weitere Steuerungsimpulse über ein mögliches Benchmarking der Liquiditätsübersicht werden im Web Based Training (SB119- 1153) der ADG Montabauer erläutert |
Im Bau-Szenario sollte der ÜLH mindestens 90 Tage betragen. Oberhalb dieser Zeitspanne hat man Gewissheit, dass keine Fristeninkongruenzen die Zahlungsfähigkeit im nächsten Quartal bedrohen und daher auch eine quartalsweise ÜLH-Berechnung ausreichend ist.
Der ÜLH wird in diesem Szenario nur knapp über 30 Tagen liegen. Eine LCR von 100% bedeutet, dass man genau 30 Tage in diesem Szenario überleben würde. Da es sich um einen sehr starken Stressfall handelt, ist diese kurze Zeitspanne erwartungsgemäß. Wenn der ÜLH unter 30 Tagen liegt, übersteigt ein kurzfristiger Mittelabfluss das verfügbare LDP. Dies wäre aus ökonomischer Sicht ein tatsächliches Warnsignal.
Nur die stabilen Privatkundeneinlagen unterliegen der Einlagensicherung. Sie können dieses Szenario daher modellieren, indem Sie die ökonomische Abflussrate für alle anderen Einlagenkategorien auf 100% setzen. |
Auf dem Blatt Parameter können Sie in den Zellen C5 bis C10 die Parametrisierung Ihrer Liquiditätsrisikotreiber so verändern, dass im Kombiszenario der ÜLH oder die LCR unter ein definiertes Niveau fallen. |
Die quantitativen Stresstests erfüllen die Mindestanforderungen an das Stresstesting von Liquiditätsrisiken gemäß BTR 3.1 [8]. Die Liquiditätswirkung weiterer Solvabilitätsszenarien (z.B. “schwerer konjunkt. Abschwung”) sollte zusätzlich diskutiert werden, kann aber qualitativ im Rahmen von Expertenworkshops erfolgen. |
Der ÜLH wird in diesem Szenario nur knapp über 30 Tagen liegen. Eine LCR von 100% bedeutet, dass man genau 30 Tage in diesem Szenario überleben würde. Da es sich um einen sehr starken Stressfall handelt, ist diese kurze Zeitspanne erwartungsgemäß. Wenn der ÜLH unter 30 Tagen liegt, übersteigt ein kurzfrisiger Mittelabfluss das verfügbare LDP. Dies wäre aus ökonomischer Sicht ein tatsächliches Warnsignal. |
Im Bau-Szenario sollte der ÜLH mindestens 90 Tage betragen. Oberhalb dieser Zeitspanne hat man Gewissheit, dass keine Fristeninkongruenzen die Zahlungsfähigkeit im nächsten Quartal bedrohen und daher auch eine quartalsweise ÜLH-Berechnung ausreichend ist. 90 Tage werden auch von der EBA in der SREP-Leitinie Tz. 447 als beispielhafte Untergrenze genannt. |
a) Die MaRisk lassen den Erstellungszyklus der Liquiditätsübersicht offen. Die nur quartalsweise Meldung des C 66.00 ist an bestimmte Bedingungen geknüpft, die sich über des Proportionalitätsprinzip auf die MaRisk übertragen lassen. b) Ökonomisch kann dies begründet werden, wenn der Überlebenshorizont im Bau-Szenario > 90 Tage liegt. In diesem Fall liegen im kommenden Quartal keine Fristeninkongruenzen, die die Überlebensfähigkeit gefährden. Die Einhaltung der LCR sichert die Zahlungsfähigkeit auch innerhalb der Quartalsberichte. |
Die aufsichtliche Parametrisierung wird nur für die nicht signifikanten Risikoparameter verwendet. Liquiditätsrisikotreiber (z.B. Kundeneinlagen) müssen individuell festgelegt werden. Der individuelle Aspekt wird auch unterstützt, indem die bankindividuelle LAB als Basis genutzt wird. |
Im Bau-Szenario hat die Fälligkeit keinen Einfluss auf den ÜLH, da die freiwerdenden Sicherheiten das LDP erhöhen und so den Liquiditätsabfluss kompensieren. In den Stressszenarien hängt der Effekt von der Art der hinterlegten Sicherheiten ab. Sofern es sich um HQLA handelt, ist die Fälligkeit fast liquiditätsneutral. Der Liquiditätsabfluss wird durch das erhöhte LDP (freiwerdende Sicherheiten abzüglich Haircuts) kompensiert. Wenn es sich um N-HQLA Vermögenswerte handelt, dann sollte die Bank aus ökonomischer Sicht zur Fälligkeit ein Gegengeschäft (z.B.. Forderungen KI) abgeschlossen haben, um das Offenmarktgeschäft zurückzahlen zu können. Der ÜLH bleibt somit unverändert. Wurde mit N-HQLA besichert, die Bank hat kein Gegengeschäft abgeschlossen und die Prolongation war zum Meldestichtag noch nicht vereinbart, verkürzt sich der ÜLH. In diesem Fall sollte die beabsichtigte Prolongation im Liquiditätsrisikobericht als Kommentar vermerkt werden. |
Das LDP gemäß der Durchführungsverordnung zum C 66.00 orientiert sich in 1. Linie an der Handelbarkeit (d.h. Börsenfähigkeit) und erst danach an der EZB-Fähigkeit. UBSV bleiben also grundsätzlich Bestandteil des LDP. Die Parametrisierung des NSFR-Szenarios sieht allerdings nur zu 15% eine Liquidierbarkeit von N-HQLA vor (d.h. 85% Haircut). Im LCR-Szenario wird von einer vollständigen Illiquidität ausgegangen. Wenn das LDP zu wesentlichen Teilen aus UBSV besteht, können in Colibri-Profi auch weniger konservative Haircuts hinterlegt werden. |
Sofern der Abfluss in den nächsten 30 Tagen erfolgt, muss diese Position in der LCR (C 73.00 Zeile 910) gemeldet werden und wird damit automatisch auch von Colibri berücksichtigt (Blatt ÜLH Spalte AB). Die Abzugsquote von sonstigen Kreditzusagen kann auf dem Blatt Parameter in den Zellen B9 und B10 eingestellt werden. |
Der Kombi-Stress fokussiert sich auf den kurzfristigen Zeithorizont von ca. einem Monat. Im marktweiten Stress wird ein langfristiger Kursverfall der Wertpapiere unterstellt. Das institutseigene Stressszenario ist in der Wirkungsdauer abhängig von der Refinanzierungsstruktur der konzentrierten Einlagengeber. Dies kann sehr kurzfristig (Tagesgeld) oder auch sehr langfristig (GLRG) sein. |
Die Herausforderung besteht darin Stressszahlen zu parametrisieren, aber kaum eine Regionalbank hat einen echten BankRun in ihrer Datenhistorie. Eine mögliche Lösung ist im Buch “Liquiditätsrisikomanagement deutscher Regionalbanken” beschrieben. Der Autor nutzt die tägliche Datenhistorie der LCR-Einlagenkategorien und generiert über ein Zufallsverfahren (Liquidity Bootstrap Shortfall, LiBS) tausende hypothetische Szenarien. Das LiBS-Tool kann demnächst in unserem Webshop bezogen werden. |
Die Simulation von Refinanzierungskosten in Stresszenarien wird ab August 2018 in einer Ausbaustufe von Colibri angeboten. |
a) Grundsätzlich ist es auch möglich in den IKESA Einstellungen eine monatliche Erstellung des C 66.00 zu hinterlegen.
b) Sofern der Überlebenshorizont im Bau-Szenario > 90 Tage ist, liegen keine bedrohlichen Fristeninkongruenzen im kommenden Quartal. In diesem Fall kann ein verschlankter Monatsbericht (LCR) mit einem umfangreichen Quartalsbericht (Stresstesting mit dem C 66.00) kombiniert werden.
Das Business as usual Szenario in den Zusatzinformationen des C 66.00 unterstellt keinen Marktstress von daher sind keine Haircuts notwendig.
Für Stressszenarien verwendet Colibri aufsichtliche Haircuts (NSFR für die Refi-Krise und Marktkrise und die LCR Haircuts für das Steuerungsszenario).
Die maschinellen C 66.00 Daten stehen ab dem 3.Kalendertag zur Verfügung. Eine manuelle Korrektur des C 66.00 ist aufgrund der Zahlungsstromangaben ohnehin nur sehr eingeschränkt möglich. Eine Integration in die Banksteuerung wirkt als IKS, da Fehler identifiziert, kommentiert und im SREP Aufsichtsgespräch beantwortet werden können.
Diese Zeile enthält Hilfspositionen. Teilweise entsprechen diese dem Bestand am Meldestichtag (Spalten T-W). In anderen Fällen wird die Information verwendet, um Sondereffekte auf die Zeitbänder zu verteilen. Die Zahlungssstromgrößen beginnen erst ab Zeile 5. |
Bei Finanzkunden wird aus Vorsichtsgründen immer ein 100% Abfluss am Fälligkeitstag unterstellt. Dies betrifft auch das 1. Zeitband (Sichteinlagen und Tagesgelder). Für die anderen Kundentypen wird im 1. Zeitband davon ausgegangen, dass die Einlagen mit der im Blatt Parameter definierten Abflussrate linear abgezogen werden. Termineinlagen fließen auch für die anderen Kundentypen punktuell (d.h. keine lineare Verteilung) am Tag der Fälligkeit mit der definierten Abflussrate ab |
a) Im oberen Chartbereich wird der Balken mit den höchsten Zuflüssen abgeschnitten. Dies ist üblicherweise das letzte Zeitband (>5 Jahre). Da hier alle noch ausstehenden Fälligkeiten des Depot A und des Darlehensbestandes reinfallen, macht eine Visualisierung keinen Sinn. b) Im unteren Chartbereich wird die negative LAB bis zum Erreichen des ÜLH dargestellt, da dieser Zeitraum im Aufmerksamkeitsfokus des Controllers liegt. Danach werden nur Werte angezeigt, die maximal 30% größer als das LDP sind. (Anmerkung: Da es sich um negative Werte handelt, wäre die mathematisch korrekte Formulierung: max. 30% kleiner als das LDP) |
Das negative Vorzeichen dient nur der in der genFG abgestimmten Darstellung einer Liquiditätsübersicht.